Im letzten Beitrag habe ich bereits über meine ersten Gedanken und Erfahrungen zur Trotzphase geschrieben. Aber es gibt noch weitere Verhaltensregeln, die mir geholfen haben. Ob sie auch Euch helfen? Das kann ich nicht sagen. Denn dies ist kein Ratgeber zur Kinder Erziehung. Aber manchmal hilft ja schon der Austausch von Gedanken und Überlegungen weiter?!
Der Masterplan
Was ich für die Trotzphase extrem hilfreich fand, war, immer einen „Masterplan“ haben. Einen Plan, wie man mit dem Kind umgehen wird, wenn es plötzlich einen Wutanfall bekommt. Zum Beispiel: wenn das Kind heute Abend beim Essen im Hotelrestaurant tobt, dann gehen wir sofort aufs Zimmer. Oder: wenn wir heute zum Spieldate bei Freunden gehen und das Kind Theater macht, gehen wir sofort nach Hause. Natürlich muss das Kind die Chance bekommen, zu reagieren. Also sagt man dem Kind einmal, was passiert, wenn sich sein Verhalten nun nicht bessert.
Meine Erfahrung: oft muss der Masterplan zur Erziehung gar nicht zur Anwendung kommen. Alleine die Tatsache, dass man ihn als Strategie im Hinterkopf hat, macht einen selbst ruhiger. Und somit auch gelassener und vor allem bestimmter im Verhalten dem Kind gegenüber.
Konsequent sein – und zwar mehrfach
So ein Masterplan kann toll sein. Aber natürlich auch nur, wenn man ihn – nach der Ankündigung beim Kind – konsequent umsetzt. Und das ist eben auch nicht so einfach. Zum einen sollte man nur Sachen „androhen“, die auch – kurzfristig – umsetzbar sind. Wie oben beschrieben, kann dies das sofortige Ende des gemeinsamen Abendessens sein. Oder das Kind im Schlafanzug zum Kindergarten zu fahren, wenn es sich nicht anziehen will. Oder auch mal, ein Spiel-Date abzusagen, um ein Exempel zu setzen. Meistens schrecken die Eltern vor solchen Maßnahmen zurück. Eben weil es ihnen zu hart erscheint. Oder weil sie die bereits beschriebene Sorge haben, dann nicht mehr der beste Freund des Kindes zu sein. Das merken die Kinder und nutzen es für sich. Kann man es ihnen verdenken?
Zum anderen ist es – nach meiner Erfahrung – wichtig, diese Konsequenzen mehrfach umzusetzen. Erst dann verankert es sich beim Kind, dass die Eltern ihre Ansagen auch (jedes Mal) wahr machen. Und der Ausgang im Zweifel zuungunsten des Kindes ist. Das kann zäh und nervig sein, ist aber extrem wichtig.
Nur eine Phase
„Es ist nur eine Phase“. Ein Spruch, der so nervig ist. Und doch so wahr und so beruhigend. Denn es heisst, dass es auch wieder vorbei geht. Manchmal kann so eine Phase durch ein besonderes Ereignis ausgelöst werden. Eine große Veränderung wie eine 2. Schwangerschaft der Mutter oder später die Existenz eines weiteren Babys. Oder die Eingewöhnung in der Kinderkrippe oder dem Kindergarten.
Manchmal kommt eine Trotzphase aber auch einfach so – quasi aus dem Nichts. Und so anstrengend sie auch ist, sie ist nicht von Dauer. Man muss also ein bißchen durchhalten, aber dann ist es geschafft. Und vielleicht helfen Euch ja auch die bereits beschriebenen Gedanken, um besser durch diese Phasen zu kommen? Sollte das alles nicht helfen, gilt der Spruch von John Lennon:
“Everything will be okay in the end. If it’s not okay, it’s not the end.”
Dies könnte Euch auch interessieren:
Schreibe einen Kommentar