Die Kinderkrippe – Eingewöhnung und andere Erlebnisse

Für uns neigt sich die Krippenzeit nun dem Ende zu. Denn unsere Tochter wird bald ein Kindergartenkind sein. Zeit, einmal zurückzublicken und meine Erlebnisse mit Euch zu teilen.

Unsere Erfahrungen mit der Kinderkrippe waren durchweg positiv. Ich habe damals intensiv nach einer geeigneten Krippe gesucht. Neben den objektiven Kriterien (Betreuungsschlüssel, Konzept, Ausbildung der Erzieher etc.) war für mich bei der Entscheidung etwas anderes viel wichtiger: das gute Bauchgefühl. Denn so lange das Kind noch nicht selbst von seinen Erfahrungen dort berichten kann, war es mir umso wichtiger, als Mutter absolutes Vertrauen zu haben – in die Einrichtung und die Erzieher. Das hatte ich, und meine Intuition wurde bestätigt.

Unsere Tochter hat dort eine wunderbare Zeit gehabt. Sie hat viele neue Spielkameraden gefunden, gesungen, getanzt, gebastelt und Ausflüge gemacht. Aber insbesondere die Interaktion mit Gleichaltrigen sowie das Lernen von den älteren Kindern in der Gruppe war einfach unbezahlbar.

Die Eingewöhnung lief damals ohne große Komplikationen. Was ich als Mutter lernen musste, war, das Abschieds-Prozedere möglichst kurz zu halten. Dies war der Rat der Erzieher. Hintergrund ist, die unangenehme Situation des Abschieds für das Kind möglichst kurz zu gestalten, denn umso weniger Gedanken macht sich das Kind darüber. Der Tipp war gut, und ich versuche ihn bis heute zu beherzigen. Der Abschiedsschmerz war meist schnell überwunden und die Freude über die vielen Spielmöglichkeiten überwog in kürzester Zeit.

Was uns in dieser Phase allerdings gleich mehrfach zurückwarf, war das Immunsystem unserer Tochter.

Das bis dato nie kränkelnde Kind nahm anfangs jede Fieberwelle mit und unsere Eingewöhungs-Zeit verlängerte sich um fast 2 Wochen. Ich tröstete mich damit, dass das plötzlich schwache Immunsystem danach hoffentlich umso stärker sein würde. Und so war es dann auch.

Auch meine Sorge, dass wir mit der Eingewöhnung nach jeder Krankheitspause wieder bei null starten müssten, war zum Glück unbegründet. Wir knüpften gleich wieder dort an, wo wir zuvor aufgehört hatten. Gleiches galt übrigens auch für die Urlaubszeiten. Selbst bei längeren Urlauben oder Pausen gab es danach keine Probleme, und das Kind freute sich wieder auf die Krippe.

Eine einzige Krise hatten wir allerdings und diese kam sehr unerwartet. Von einem Tag auf den anderen wollte unsere Tochter nicht mehr dorthin hingehen. Warum?

Ein klassischer Streit unter Kleinkindern war der Grund. Ein Mädchen, mit dem sie viel spielte, spielte auch gerne noch mit einem anderen Kind. Somit entstand eine typische 3er-Konstellation, bei der meistens auf Dauer einer aussen vor bleibt… und diesem Fall unsere Tochter. Kommunizieren konnte sie dies anfangs nicht richtig, sie wollte einfach nur partout nicht mehr hingehen. Und dies nicht nur für 2,3 Tage, sondern über mehrere Wochen.
Mir hat in dieser Zeit der enge Austausch mit den Erziehern sehr geholfen. Diese hatten das Problem schnell ausfindig gemacht. Ich war von der Situation vor allem deshalb überrascht, weil ich bei knapp 3-jährigen Kindern noch nicht mit solch komplexen Themen gerechnet hatte. Aber mir war klar, dass man durch solche Situationen irgendwie durch muss. Was ich tat, um ihr zu helfen: ich sagte ihr immer wieder, dass es ja auch noch andere Spielgefährten und Freunde in der Gruppe gäbe. Und dass es so viele Menschen gäbe, die sie liebten.

Und so plötzlich, wie das Problem auftauchte, war es auch wieder verschwunden. Die „Konfliktlösung“ war ein weiteres Kind, das auf einmal zum besten Spielkamerad unserer Tochter wurde. Dies zeigte mir wieder einmal: Schwierigkeiten kommen und gehen, und auch wenn wir unsere Kinder gerne vor allem beschützen wollen, müssen sie doch auch ihre Erfahrungen machen. Damit sie hoffentlich gestärkt daraus hervorgehen können.

Für uns bricht nun bald eine neue spannende Phase an, die Kindergartenzeit. Dort warten neue Kinder und Erzieher, eine neue Umgebung und so viele neue Eindrücke. Ich freue mich schon auf die strahlenden Kinderaugen, wenn unsere Tochter von den neuesten Erlebnissen berichtet – eventuellen Abschiedsschmerz und kleine Krisen nehme ich da gerne in Kauf…