Die Frühlings-Zeit ist Fitness-Zeit. So wird es zumindest in den Medien oft suggeriert. Und das bessere Wetter macht auch einfach mehr Lust, sportlich aktiv zu werden. Aber was können Mütter am besten tun, wenn wenig Zeit und Muße für Sport ist? Und was sollten Schwangere beachten, wenn man unbeweglicher wird und aktiv sein will, ohne dem Baby zu schaden?
Wir haben mit einer Expertin hierzu gesprochen. Corinna Wolf ist ausgebildete Fitnesstrainerin in Frankfurt am Main. Schon seit ihrer Studienzeit unterrichtet sie als Trainerin (Step-)Aerobic- und Toning-Kurse. Über die Jahre hat sie sich stetig in anderen Fitness-Bereichen weitergebildet. Sie gibt Kurse unter anderem im MeridianSpa. Privat praktiziert Corinna selbst am liebsten (Vinyasa Flow) Yoga.
Hier das Interview:
Liebe Corinna, als Mutter hat man das Problem, dass man wenig Zeit hat, alles schnell gehen muss. Hast Du ein paar Tipps, wie man in kürzester Zeit ein gutes Workout hinbekommt (bspw. bevor die Kinder aufstehen, oder abends, wenn endlich alle im Bett sind)?
Corinna (CW): Ein wirklich gutes Workout ist das NYT 7-Minuten-Workout. Dies habe ich schon mehrfach empfohlen und von den Müttern immer gutes Feedback bekommen. Es ist eben nur 7 Minuten lang, eine überschaubare Zeit. Und dennoch effektiv.
Man könnte sich bspw. auch als Mütter zu einer kleinen „challenge“ verabreden, dass man das Workout mind. 2 oder 3 mal pro Woche macht. So baut man sich selbst ein bißchen Druck auf…wenn man das mag und sich damit besser motivieren kann.
Da man als Mutter oft wenig Zeit hat, neigt man dazu, mal schnell was zu essen. Zum Beispiel Kekse, die gerade griffbereit sind. Davon ist der Bauch oft nicht begeistert. Welche Tipps hast Du, um trotzdem eine gesunde Ernährung zu gewährleisten?
(CW) Dieses Problem kenne ich nur zu gut. Ich habe dann Nüsse und Rohkost für mich entdeckt. Nüsse reichen schon in kleinen Mengen, um gut zu sättigen, und sind reich an Nährstoffen. Morgens schäle ich mir z.B. Karotten, die ich während des Tages knabbere. Aber auch hier gibt es sehr gute Lösungen bei Supermärkten, die in ihren Frischetheken bzw. Kühlschränken vorbereitete Rohkost vorhalten. Um genügend Eiweiß zu bekommen, greife ich auf ungesüßten Quark und körnigen Frischkäse zurück. Allerdings kann ich mir natürlich die ein oder andere Sünde in Form von Schoki, Eis oder Keksen auch nicht verkneifen. Aber wie immer im Leben gilt hier die Devise: Maßvoll ist (fast) alles erlaubt.
Du gibst viele Fitnesskurse: was sind die größten Probleme, mit denen Schwangere oder Mütter zu Dir kommen?
(CW) Bei den Schwangeren sehe ich das größte Problem in der Unsicherheit und Angst, dem Baby zu schaden. Viele meiner Teilnehmerinnen hören in ihrer Schwangerschaft komplett auf mit Sport im Fitness-Studio, weil sie Angst haben, sie könnten ihre Schwangerschaft gefährden. Das ist natürlich nicht zwingend nötig. Es sei denn, es gibt tatsächlich Kontra-Indikationen, über die der Arzt aufgeklärt hat. Ich würde natürlich immer das vertrauensvolle Gespräch mit dem Kursleiter suchen und sie/ihn bitten, besonderes Augenmerk auf mich zu richten. Ich empfehle in jedem Fall, immer auf den eigenen Körper zu hören, denn der Körper signalisiert gerade in der Schwangerschaft sehr deutlich, was ihm gut tut und was nicht. Außerdem würde ich immer versuchen, auf besondere Angebote für Schwangere zurückzugreifen. Ich selbst nehme z.B. gerade an einem Schwangerschafts-Yogakurs teil und bin richtig begeistert.
Bei Müttern ist das größte Problem die Rektusdiastase, also der Bauchspalt. Deshalb kann ich nur noch einmal wiederholen, was Ihr in Euren Tipps auch schon thematisiert habt: Melde Dich rechtzeitig zu einem Rückbildungskurs und anderen Kursen an, die auf frisch-gebackene Mütter ausgerichtet sind. Diese Kurse finden mehr und mehr auch mit Baby statt.
Fitness in der Schwangerschaft
Du bist nun zum ersten Mal selbst schwanger, herzlichen Glückwunsch noch dazu! Was ist für Dich die größte körperliche Herausforderung?
(CW) Als ausgesprochener Morgenmensch machte mir die morgendliche Antriebslosigkeit verbunden mit Übelkeit sehr zu schaffen.
Betreibst Du Deine Workouts nun anders als vorher?
(CW) Absolut. Ich gehe einfach viel behutsamer mit meinem Körper um, vermeide Belastungsspitzen und trainiere mit viel weniger zusätzlichem Gewicht. Wie auch meinen Alltag habe ich mein Training gewissermaßen entschleunigt.
Gibt es etwas, was Du an der Schwangerschaft genauso erwartet hast?
(CW) Ja, ich hatte erwartet oder vielmehr gehofft, dass ich mich so über das Baby freuen würde, dass ich auch über die körperlichen Veränderungen gut hinweg sehen kann. Denn man muss schon zugeben, dass der Körper, den man sich über Jahre „erarbeitet“ hat, schon nach wenigen Wochen Schwangerschaft anders aussieht und die Lieblingsklamotten bald nicht mehr passen.
Gibt es etwas, was Du an der Schwangerschaft so nicht erwartet hast?
(CW) Auch das. Ich hätte nie erwartet, dass mich die Schwangerschaftsübelkeit dermaßen hart und vor allem auch langandauernd trifft.
… Fortsetzung folgt… im nächsten Beitrag…
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